BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Bodenschutz in der Landwirtschaft

Traktor auf dem Feld © I.Valentin/BUND

In unserem industriellen Zeitalter ist der Boden verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Wertvoller Boden geht dabei verloren, der nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden kann, nur unzureichend klimaausgleichend wirken kann und keine Bodenlebewesen mehr bergen kann.

Böden verdienen daher Schutz vor:

  • Schadstoffen: Schadstoffe gelangen in den Boden durch Industriemmissionen, die Zersetzung von Abfall und den zunehmenden Pestizideinsatz in der Landwirtschaft.
  • einseitiger Nutzung, Auslaugung und Verlust der Humusschicht
    Durch starke Bodenbeanspruchung, einseitige Bewirtschaftung sowie Auswaschungnackten Oberbodens geht der Humusgehalt des Bodens verloren.
  • Flächenversiegelung
    Wird Boden versiegelt, können bestimmte Prozesse für den Naturkreislauf nicht mehr ablaufen. Wasser kann nicht mehr im Boden (zwischen-)gespeichert werden, sondern bleibt an der Oberfläche. Das Wasser sammelt sich und im Extremfall entstehen Überschwemmungen. Durch Klimaveränderungen, wie zunehmender Starkregen, wird dies begünstist.
  • Bodenerosion
    Boden ist durch ein dichte Vegetationsdecke sehr gut vor Abtragung und Auswaschung geschützt. Fehlt diese Schutzschicht und gibt es auch sonst keine Mulchschicht, wird die humusschicht abgespült.
  • Bodenverdichtung
    Durch schweren Maschineneinsatz wird Boden verdichtet. Das passert beim Hausbau, aber genauso in der Landwirtschaft. Das Gewicht schwerer Maschinen drückt den Boden zusammen. In der Folge gibt es weniger Luft im Boden, die Durchlüftung leidet. Fehlt die Luft, bleiben die Bodenorganismen weg, die eigentlich für die Humusproduktion sorgen.

Veränderte Klimabedingungen – besonderer Schutz der Böden in der Landwirtschaft

Starkregen und Hitzeperioden sind zwei Beispiele für veränderte Klimabedingungen. Unter diesen veränderten Bedingungen sind für die Landwirtschaft besonders der Schutz vor Bodenerosion und Verlust der Humusschicht wichtig.

Dazu gehören neben der Wahl anpassungsfähiger Saatgutsorten und die Verschiebung von Fruchtfolgen auch bodenschonende Bodenbearbeitung, Mulchen durch Ernterückstände und Grünpflanzen, leichte Bodenbearbeitung statt Pflügen bei leichten Böden, Anlegen von Hecken als Windschutz und Biotope der Artenvielfalt, quer angelegte Saatreihen zur Fallinie auf abschüssigen Gelände.

Fact sheet: Glyphosat ist weder Boden- noch Klimaschutzmittel!

Ausgehend von der Diskussion um Bodenerosion hat sich im Ackerbau in den letzten Jahrzehnten auf vielen Flächen die pfluglose Bodenbearbeitung etabliert. Im Zusammenhang damit stieg der Einsatz des umstrittenen Totalherbizids Glyphosat auf den Feldern stark an. Die angebliche Unverzichtbarkeit des Mittels Glyphosat wird in der Öffentlichkeit von Befürwortern des Einsatzes inzwischen häufig mit den vermeintlich positiven Effekten für den Boden- und Klimaschutz begründet. Dem widerspricht der BUND entschieden: Pfluglos + Glyphosat ist weder Boden- noch Klimaschutz! Der BUND Bundesarbeitskreis Bodenschutz hat hierzu kurz und kompakt ein Fact sheet erstellt. Download hier: Fact sheet Glyphosat

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Quelle: http://bodenschutz.bund.net/themen/bodenschutz_in_der_landwirtschaft/